Wie kommen wir schnell und endgültig weg vom Erdgas?
Aktuell erleben Energieberaterinnen, aber auch Unternehmen mit Schwerpunkt Erneuerbare Energien, eine nie gekannte Nachfrage und müssen sich auf eine völlig neue Lage einstellen.
In den Baumärkten werden überwiegend stromfressende Elektroheizungen knapp, obwohl klassische Elektroheizungen weiterhin die teuerste Stromfresser sind. Diese Geräte scheiden definitiv als Alternativen aus.
Geeignete Photovoltaik- und erneurbare Wärmesysteme sind kaum noch in Baumärkten oder von Fachunternehmen zu bekommen. Die Lieferzeiten für Photovoltaik können bis zu 6 Monate oder länger dauern.
Wer kann kompetent und umfassend informieren?
Der Schwerpunkt einer Energieberatung lag vor dem Vernichtungskrieg von Putin auf Effizienzgewinnung, um fossile Brennstoffe einzusparen. Doch die Priorität wechselt jetzt immer spürbarer in Richtung Erneuerbare Energieanlagen.
Neue Beratungsformen
Energie-Erstansprache
Gemeinnützige und öffentliche Organisationen bieten Erst-Beratungen an, um grundsätzliche Lösungen vorzustellen.
Leider stagnieren die energetischen Sanierungsquoten im Gebäudebestand. Hauptgrund sind ineffektive Energieberatungsstrukturen.
Menschen wollen zunächst einmal einen Überblick haben, welche Möglichkeiten speziell für das eigene Gebäude existieren (Grüne Stufe „Erstansprache“). Früher fehlte diese Erstinformation.
Die bisherigen Energieberatungssysteme sind u. a. deswegen gescheitert, weil das Hauptziel der Energieberatung praktisch nur auf -Einsparquoten senken- ausgerichtet war. So endete der erste Kontakt meist auch mit einer kompletten Daten-Aufnahme der Gebäudehülle, um optimale Werte für Dämmmaßnahmen und zum Förderantrag zu erhalten.
So funktioniert das heute nicht mehr. Denn es macht keinen Sinn als erste Maßnahme eine teure Außenwand-Volldämmung durchzuführen oder Fenster und Türen auszutauschen. Denn bei einem durchaus realistischen Ausfall der Gas- oder Öllieferungen besitzt das Haus zwar eine gute Dämmung. Die Einsparquote liegt dann bei 100%, denn durch den Totalausfall der Heizung ist es im Gebäude eiskalt.
Die Priorität liegt auf Energiewende-Beratungen und Umstieg auf erneuerbare Anlagentechnik! Entsprechend muss dies für eine nennenswerte Energieunabhängigkeit berücksichtigt werden.
NGO-Unterstützung
Neu im Bereich Erstinformation sind Angebote von gemeinnützigen Organisationen. In Zusammenarbeit mit den Kommunen bietet die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) Vorträge, Energietage, Förderungen für Klimaschutzkampagnen an. Eine Stärkung erreicht die DBU durch die Einführung der neuen Energieberatungsstufe „Erstinformation“ in der Kampagne: Zukunft Zuhause – Nachhaltig sanieren.
Menschen wünschen sich mehr relevante Informationen, wie sie vom Gas weg kommen und durch Erneuerbare Energien mindestens die Hälfte weniger für Strom, Wärme und Mobilität bezahlen werden. Ein neuer Ansatz sind EnergieWendeZentren.
NGOs bilden ehrenamtliche Solarberater, um beispielsweise über Steckermodule zu informieren, umgangssprachlich „Balkonkraftwerke“. Teilnehmende NGOs vom „Wattbewerb“ organisieren inzwischen schon Massenbestellungen von Photovoltaik-Balkonkraftwerken.
Um möglichst viele Menschen die Frage nach Erneuerbaren Energien im Heizungskeller zu beantworten informieren zahlreiche Internetangebote. Auch staatliche und öffentliche Institutionen, wie kommunale Energieberatungen, geben oft wertvolle Tipps und können Fachfirmen und Expertinnen vermitteln.
Hinweis:
Für Nichtwohngebäude bietet das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zusätzliche Energieberatungsangebote.